Semino besucht Schwester Maria
über die Stiftung „Juntos Podemos Crecer" in Rosario - Santa Fe - Argentinien
Mit Erika aus der Schweiz, Edi von Niederösterreich und aus Tirol Marga und Franz gab uns Semino die Möglichkeit gemeinsam mit ihm seine Stiftung „Juntos Podemos Crecer" zu besuchen. Wir sollten einerseits einen Einblick über diese furchtbare Armut bekommen und andererseits wurde uns gezeigt, was mit den Spendengeldner bisher geschehen ist.
Außerhalb von Rosario, eine Industriestadt mit ca. 1 Million Einwohnern, befand sich eine Müllhalde und dieses Land wurde Schwester Hermana Maria Jordán (Franziskanerorden) geschenkt um in diesem Armenviertel mit Hilfe von Spendengeldern Schulräumlichkeiten zu errichten. Ihr Ziel ist, Kinder im Alter von 3 bis 6 Jahren von der Straße zu holen, ihnen lesen und schreiben beizubringen und ihnen somit die Möglichkeit zu geben dieses Armenviertel zu verlassen. Denn ohne hat die junge Generation kaum eine Chance ihren Lebensstil zu ändern. Drogen, Alkohol und Kriminalität sind ständige Begleiter.
Wir hatten keine Idee, wie man Kinder von der Straße in die Schule bringt. Die Lösung ist aber ganz einfach wie effizient. Die Kinder kommen freiwillig in die Schule um zu lernen und dafür bekommen sie eine Mahlzeit; d.h. Schuleschwänzen – kein Essen - also Hunger!
Die Räumlichkeiten sind sehr einfach, aber Schwester Maria hat uns erzählt wie wunderbar es ist zu sehen, wenn neue Kinder kommen und mit strahlenden Augen die kleinen Tische und Sessel bestaunen, die sie zum ersten Mal in ihrem Leben sehen, denn in den kargen Blechhütten ist nicht genug Platz für solch einen „Luxus".
Der große Stolz eines jeden Schülers ist einen eigenen Plastik-Getränkebecher (mit Zahnbürste!) zu bekommen und diesen mit dem eigenen Namen zu versehen.
Zwei Mal die Woche kommen auch die Mütter in die Schule um einerseits Essen zu bekommen und
andererseits lesen und schreiben zu lernen. Mehr lässt leider das Budget nicht zu.
Schwester Maria berichtete uns, dass sie noch vor einigen Jahren Milchkartons gesammelt hat. Diese hat sie aufgeschnitten, ausgetrocknet und dann als Schreibpapier verwendet. Heute hat jedes ihrer 90 Kinder ein Heft und einen Bleistift.
Das Geld, vorwiegend Spendengelder, wird direkt zum Kauf von Lebensmittel und notwendigen Lerngegenständen verwendet. Ebenso müssen die Lehrer und die benötigten Facharbeiter bezahlt werden. Trotz sparsamster Wirtschaft langt es halt hinten und vorn nicht und jede noch so kleine Spende wird dankbar angenommen.
Schwester Maria kämpft sich mit vorbildhafter Vehemenz durch alle Probleme und ihr uneingeschränkter Glaube an Gott hilft ihr, auch die schwierigsten Zeiten zu überwinden.
Sie hat es geschafft eine Stromleitung zu verlegen, aber in kürzester Zeit hat man ihr diese angezapft und so wurde nun die Leitung 2 Meter unter der Erde verlegt. Auch für einen Frischwassertank hat sie gesorgt und muss nun nicht 2 Mal pro Woche Wasser holen gehen. Es gäbe noch vieles von den diversen Kämpfen aufzuzählen, welche Schwester Maria zu bestreiten hat.
Der unermüdliche Einsatz von Schwester Maria ist vorbildhaft und sie verdient unsere aufrichtigste Hochachtung.
Von der Schule, von Schwester Maria und ihren Kindern habe ich viele Fotos gemacht. Die Fotos von den Privathütten, in denen die Kinder mit ihren Eltern leben, möchte ich nicht veröffentlichen.
Argentinien ist ein reiches Land und man kann kaum verstehen warum solche eine Armut herrscht. Man hat aber nur 2 Möglichkeiten, entweder man ignoriert dieses Elend und schließt die Augen oder man HILFT JETZT !!!
Man kann das System nicht über Nacht ändern, aber jede noch so kleine Spende, und dies regelmäßig, ist ein Tropfen auf einen sehr heißen Stein.
Wir geben so oft gedankenlos Geld aus für unnütze Sache – denken wir in Zukunft an
JUNTOS PODEMOS CRECER !!!